Ich, der Klausurking

Was Klausuren und Prüfungen angeht, bin ich normalerweise total der Angsthase. Bei einer, an die ich mich sehr gut erinnere, sah das aber ganz anders aus. Andere erzählten mir, wie einfach die Klausur sei, bei der Texte aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt werden müssen. Gar kein Problem also. Am Tag vorher lieh ich mir noch schnell ein Wörterbuch in der Bibliothek aus und machte mir weiter keine Gedanken.

Auf dem Weg zur Prüfung kommt er mir plötzlich in den Kopf, der Vers aus Psalm 127,1: Wenn der Herr das Haus nicht baut, dann bauen die Bauleute umsonst…

Nicht ein einziges Mal hatte ich für die Klausur gebetet. Ich war mir sicher gewesen, dass ich das schaffe. Aber hab ich das wirklich in der Hand? Bin ich wirklich gegen alles gewappnet, was kommen könnte? Will ich mich wirklich nur auf meinen eigenen Verstand verlassen? Also bete ich doch lieber, denn wenn der Herr die Klausur nicht schreibt, dann lernen alle Studenten umsonst...

Kurz bevor es losgeht, werfe ich noch einen schnellen Blick auf das vor mir liegende Wörterbuch: „Deutsch – Englisch“. Moment, fehlt da nicht was? Langsam wird es mir klar, mit diesem Wörterbuch kann ich nichts anfangen und ohne wird diese Klausur der totale Reinfall. Doch „zufällig“ sitzt hinter mir ein Typ mit zwei Wörterbüchern und leiht mir eins davon. All meine Zuversicht, dass ICH diese Klausur meistere, hing an einem einzigen Wörterbuch… und zuletzt dann doch an einem großen Gott.

Marie

Wir wünschen dir, dass du dich auch bei deinen Lernerfolgen und -misserfolgen auf Gott verlässt. Viel Kraft, Erfolg und Geduld in deiner Vorweihnachtsprüfungszeit!