Themenimpuls

Die Milchstraße

Ich fotografiere leidenschaftlich gerne den Sternenhimmel. Wenn bei Neumond ein wolkenloser Himmel über mir zu sehen ist, dann schnappe ich mir meinen Schlafsack, stopfe mir eine Stirnlampe und einen Müsliriegel in die Jackentasche, lege mir mein Kamerastativ über die Schulter und marschiere mit meiner Kamera an abgelegene dunkle Orte. Nur dort sehe ich sie richtig: die Milchstraße.

Um diese bandförmige Galaxie aus Milliarden von weit entfernten Sternen auf einem Bild festhalten zu können, muss ich den Himmel mit einer Langzeitbelichtung fotografieren. Dabei bleibt die Blende, sozusagen das Augenlid des Kameraobjektivs, für eine sehr lange Zeit geöffnet. Nur so wird das Licht der Milliarden kleinen Sterne deutlich sichtbar auf meinem späteren Bild. Ein einfacher Schnappschuss hingegen würde nur ein schwarzes Bild erzeugen. Nichts wäre zu erkennen! Als Fotograf muss ich meiner Kamera erlauben, lange genug auf diese Lichtpunkte blicken zu können. Nur so wird die wahre Schönheit der Milchstraße sichtbar.

Mein Verhalten beim Bibellesen funktioniert ganz ähnlich. Wenn ich ständig nur kurze Schnappschüsse von biblischen Gleichnissen, Erzählungen, Begegnungen und Lehraussagen mache, sie also nie lange genug beleuchte, bleiben sie dunkel für mich. Unbegreiflich und undurchdringbar. So werde ich die wahre Tiefe und Schönheit des Wortes Gottes nie zu sehen bekommen. Ich muss mir also Zeit nehmen. Lange genug einzelne Texte beleuchten. Lange genug hinsehen.

In Zukunft nehme ich mir bewusst mehr Zeit, um auch mal eine geistliche Langzeitbelichtung von biblischen Texten zu machen. Keine Schnappschüsse mehr. Ich will das ganze Licht einfangen, das Gott mir in seinem Wort zeigen will. Die wahre Schönheit entdecken: Jesus.

„In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht der Menschen. Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können.“ (Johannes 1,4-5; NGÜ)

Andy

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