Das wichtigste Anliegen

Jerusalem, ca. 521 v. Chr. - Ein Teil der Juden ist inzwischen aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt. Kyrus, der König von Persien, der damals an der Macht war, hatte von Gott höchstpersönlich den Auftrag bekommen, die Juden nach Jerusalem zurückzuschicken, damit sie dort den Tempel wieder aufbauen (nachzulesen in Esra 1). Serubbabel und Jeschua, die jüdischen Führer, bauten den Altar wieder auf, ebenso die Grundmauern des Tempels, und führten die Opfer und Feste wieder ein. Allerdings gefiel das nicht allen. Die Menschen, die schon im Land wohnten, schafften es, dass die Juden die Arbeit am Tempel einstellte. So vergingen ca. 15 Jahre. Da redete Gott durch den Propheten Haggai zu seinen Leuten. In Haggai 1,1-10 kannst du lesen, dass es dem Volk eigentlich ziemlich schlecht ging. In Vers 9 sagt Gott, dass warum er dafür verantwortlich ist:

„'Ihr habt auf vieles gehofft, doch bekamt ihr nur wenig, und als ihr das wenige ins Haus brachtet, blies ich es fort. Warum ich das tat? Weil mein Haus in Trümmern liegt, während ihr euch eifrig Häuser baut', spricht der Herr, der Allmächtige.“ (NL)

Die Juden hatten ihren ursprünglichen Auftrag vergessen. Sie dachten nicht mehr daran, weshalb sie eigentlich nach Jerusalem gekommen waren, sondern gingen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach. Sie waren hauptsächlich nur noch mit sich selbst beschäftigt.

Ups, so geht es mir eigentlich auch relativ oft… anstatt das „Haus Gottes“ zu bauen, baue ich mein eigenes Haus. Bin damit beschäftig, dass es MIR gut geht. Jesus weiß, wie es in unseren Herzen aussieht. Darum warnt er uns persönlich davor, uns nur um uns selbst zu drehen. Die Botschaft Haggais an das Volk Israel war die gleiche, die uns heute noch gilt, denn Jesus selbst sagt in Matthäus 6,33: „Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr braucht“ (NL).

Bau zuerst mit an Gottes Haus, dann kümmert er sich um deins!