Kenia
In der biblischen Geschichte vom „verlorenen Sohn“ steht irgendwann: „Gern hätte er seinen Hunger mit den Schoten für die Schweine gestillt. Aber er bekam nichts davon. Jetzt kam er zur Besinnung. 'Alle Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen', sagte er sich, 'aber ich komme hier vor Hunger um.‘“
Die Söhne und Töchter in den drei großen Slums von Nairobi „Kibera“, „Mathare“ und „Korogocho“ kennen diese Gedanken aus ihrem Alltag. In „Korogocho“ – der Name bedeutet „Abfall“ oder „Durcheinander“ – leben viele Menschen von der nahe gelegenen Mülldeponie „Dandora“ und von dem, was man dort an Essbarem findet. Denn die Leute haben Hunger – und sammeln auf den Müllhalden die Reste des Flugzeugproviantes großer Airlines ein. Das ist illegal, niemand „gibt“ es ihnen – aber der Hunger ist so groß.
Hermann Eberbach hat seine gute Position bei einem Automobilhersteller aufgegeben, um als Auslandsmitarbeiter bei Christliche Fachkräfte International mit diesen Menschen in ihrer Armut zu leben. Er bildet Jugendliche in handwerklichen Arbeiten aus, trainiert sie, hilft im Sozialprojekt „TuMaTI“ mit. Und stillt nebenbei manchen Hunger nach Annahme, Anerkennung und Wertschätzung.
Richtigen Hunger kennen wir gar nicht, oder? Unvorstellbar ist es für uns, etwas zu essen, das aus dem Müll kommt. Drei Dinge können wir durch die Müllsammler in Nairobi auch für unsere Fastenzeit lernen:
1. Dankbar zu sein für den Wohlstand, den vollen Kühlschrank, die große Auswahl im Supermarkt.
2. Essen nicht so schnell wegzuwerfen. Auch Obst mit Macken und Nudeln über dem Mindesthaltbarkeitsdatum müssen nicht gleich in den Mülleimer.
3. Für die Menschen in Hungersituationen zu beten – für Frieden, Regen und volle Mägen.
Dieser Beitrag wurde von Hilfe für Brüder International zur Verfügung gestellt.*
27.03.2019*