Welches Bild posten wir?

Ja, ich weiß: „Echtsein ist das neue Perfektsein“ und so… aber hey, vielleicht geht es dir auch noch manchmal so, dass es dir plötzlich doch super wichtig ist, welches Bild du von dir zeigst. Du strengst dich an, wählst die beste Perspektive, den coolsten Blick, das süßeste Lächeln, das niceste Outfit. Und dann gelingt es dir endlich. Das perfekte Bild. Die aktuelle #throwbackchallenge oder #oldpicturechallenge wird zu diesem Bild nicht so ganz dazu passen. Nicht jeder veröffentlicht gerne gezwungen solche Bilder: Zu peinlich. Zu viel Babyspeck. Alle Milchzähne ausgefallen. Super unvorteilhafte Sachen an. Brrr… Mögen manche nicht. Also: Bei einigen Gelegenheiten ist es uns super wichtig, darauf zu achten, welches Bild wir abgeben.

Ich hab mich nach vielen Statusmeldungen über Online-Gottesdienste in meinen Stories gefragt, welches Bild wir als Gottes Gemeinde posten? Lieber das, in dem wir konsumieren oder das, wo wir Gemeinschaft leben und die Liebe Gottes weitergeben?
Ich glaube, ich hab in den letzten 10 Tagen bestimmt in 70 unterschiedliche Kirchen-Livestreams reingeschaut und sie zum Teil auch promotet. Ne eigentlich coole Sache. Ich bin trotzdem ziemlich nachdenklich geworden, als ich mich gefragt habe, welches Bild die Gemeinde Gottes aktuell im deutschsprachigen Raum so abgibt? Wer keine Ahnung von der „christlichen Blase“ hat, konnte denken, dass es bei Christen hauptsächlich darum geht, am Sonntag zusammenzukommen und einem einzelnen Prediger bei „seinem Gottesdienst“ anzuschauen.

Das ist erst mal nur ne Beobachtung und keine Anklage. Ich hab selbst keine Ahnung, wie wir Christen in der Coronakrise genau aktiv sein sollten und können, hatte aber den Eindruck, dass es cooler ist, wenn wir nicht nur unsere Gottesdienste posten, sondern auch das, was für uns Gemeinde ausmacht. Was ist das Bild, das Menschen von uns Christen in deinem Status sehen sollten? Worin bist du „der Unterschied“, von dem man so oft hört?

24.03.2020