Bibelimpuls

Jesus nach Feierabend

Da rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach: Ich bin voll Mitleid mit der Menge!“ (Matthäus 15,32a)

Sätze wie dieser bewegen mich total. Du musst dir das mal vorstellen: Tausende von Leuten drängen sich um Jesus. Der ist total ausgepowert. Er hat tagelang geackert. Querschnittsgelähmte auf ihre Füße gestellt. Blinden die Welt gezeigt. Dazu beigetragen, dass Menschen ihr erstes Wort gesprochen haben. Und als die Jünger endlich (!) anfangen, ihre Sachen zusammenzupacken – da schaut Jesus in die Menschenmenge und sagt: Die tun mir leid. Warum ich diese Aussage so erstaunlich finde?

1) Jesus hat Feierabend. Jesus ist gerade etwa so alt, wie dein Jugendleiter. 30 Jahre ungefähr. Mit viel Power, aber selbst die hat Grenzen. Nach einer 72-Stunden-Schicht geht es jetzt endlich (!) auf den Feierabend zu. Aber statt auf seine Bedürfnisse und seine Freizeit zu pochen, stellt Jesus die Bedürfnisse der 4000 Männer mit ihren Frauen und Kindern vor seine eigenen. Und gibt den Menschen zu essen.

2) Jesus handelt. Dabei hätte er jeden Grund gehabt, das nicht zu tun. Dass die Leute Essen brauchen, darauf hätten sie schließlich selbst kommen können. Überhaupt, „der Mensch lebt nicht nur vom Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt“ (Matthäus 4,4). Könnte man jetzt sagen. Aber Jesus sieht den ganzen Menschen. Mit allen Bedürfnissen und Fragen und Sehnsüchten und Problemen. Selbst ein knurrender Magen bewegt ihn.

3) Jesus sieht die Herzen. Das ist vielleicht der erstaunlichste Punkt. Jesus kennt die Leute. Er weiß, dass der Blinde, den er gerade geheilt hat und die Familie, die sich gleich am Fischbrötchen satt essen wird, schon auf dem Heimweg an ihm zweifeln und wenig später lautstark „Kreuzigt ihn!“ rufen werden. Und trotzdem reagiert er nicht schnippisch. Oder verletzt. Sondern voller praktischer Liebe.

Mich beeindruckt der Blick von Jesus auf Menschen so sehr. Wie er mit ihnen umgeht. Sein Mitleid, dass nicht herablassend ist, sondern einfach echt. Und so will ich auch mit anderen Menschen umgehen. Nicht herablassend, sondern mich herablassen und dienen. Nicht ihre Motive richten, sondern meine Motive am Vorbild von Jesus ausrichten. Und mich nicht immer nur um meine Bedürfnisse drehen, sondern die Bedürfnisse von anderen sehen.

05.06.2020

SaraSara

Lese mehr Impulse in der 365 STEPS-App

Google PlayApp Store
365 STEPS App

Schau dir mehr Impulse an

Unterstütze uns

STEPS ist möglich, weil richtig viele Leute jeden Monat etwas geben. Dadurch können wir vieles bei STEPS kostenlos anbieten.