Themenimpuls

Ähm… danke, Siri?

Vor ein paar Tagen habe ich Freunde besucht. „Siri, mach das Licht im Wohnzimmer an“, befiehlt mein Kumpel, als wir die Wohnung betreten. „Bitte“, ergänzt seine Frau. Das Licht geht an. „Danke“, bemerkt mein Kumpel trocken. Und ich komme ins Nachdenken. Müssen wir uns eigentlich bei Siri bedanken?

Wir leben in einer Welt, in der wir Siri, Alexa und Cortana alles fragen können. Sie erzählen Witze. Sie machen unser Leben einfacher. Sie sind dabei überraschend menschlich. Und genau da liegt das Problem. Schon als Kinder werden wir erzogen, brav „Bitte und Danke“ zu sagen. Einfach nur zu fordern: „Mach das Licht an“ klingt unhöflich. Selbst wenn wir mit einem programmierten Sprachassistenzen quatschen.

Aber ... wie ehrlich meinen wir das überhaupt, wenn wir einfach nur „Bitte und Danke“ sagen – weil man das halt so macht? Wenn das antrainierte Verhaltensmuster sind, die gar keine echte Dankbarkeit ausdrücken? Mir ist bei meinen Freunden deutlich geworden, dass ich Bitte und Danke oft nur als Floskeln verwende. Im Gespräch mit anderen Menschen, aber auch im Gespräch mit Gott. Ich sag Danke, weil man das halt so macht. „Danke für das gute Wetter“ und „Danke für die Bewahrung auf der Fahrt.“ Und „Amen“.

Aber in Psalm 50,23 steht: „Wer Dank opfert, der ehrt mich.“ Dank opfern, das ist mehr als nur eine antrainierte Dankes-Floskel. Ein Opfer kostet uns was. Dank opfern kostet uns die Illusion, dass wir selbst für die Siege in unserem Leben verantwortlich sind. Es kostet uns die Zeit, die wir uns nehmen, um ganz bewusst Danke zu sagen, weil Gott so großartig ist. Es kostet uns unsere Beiläufigkeit, mit der wir jeden Tag so viele Geschenke von Gott annehmen. Und es kostet uns unseren Stolz, weil wir zugeben, dass wir Menschen sind, die Gott brauchen.

Siri ist dazu gemacht, uns zu dienen. Gott hat uns dazu gemacht, ihm zu dienen. Ob du dich bei Siri bedankst oder nicht – das überlasse ich ganz dir. Ich möchte auf jeden Fall lernen, Gott ganz bewusst danke zu sagen. Jeden Tag. Auch für die kleinen Sachen. Hey Gott... Danke!

15.10.2020

SaraSara

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