Nicht dabei im Clubhouse

Twitter ist für Gelesenes. Instagram ist für Gesehenes. Clubhouse ist für Gehörtes.
Hast du schon von der neuesten Social-Media-App gehört? Clubhouse ging im April 2020 an den Start. Seit 3-4 Tagen ist sie jetzt auch in Deutschland vielfach kritisiert, geliebt und bekannt. Bekannt vor allem, weil sie exklusiv ist, denn die App gibt’s nur per Invite. Das heißt, du musst irgendwie mehr fame sein als andere und einflussreiche Leute kennen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass „der Otto von nebenan“ die App schon hat.

Also insgesamt perfekt für einen Hype um die App, denn mal ehrlich: Willst du das verpassen? Willst du verpassen mit deinen Influencer-Idolen im Raum abzuhängen, sie endlich mal zu hören und dich evtl. sogar mit ihnen auszutauschen? Willst du verpassen, Screenshots von irgendeiner neuen App auf allen Plattformen zu reposten, mit wem du im Clubhouse hängst? Triggert unser Bedürfnis nach Anerkennung maximal. Und dadurch ist die fear-of-missing-out (FOMO), die Angst etwas zu verpassen so krass.

Und so dachte ich auch immer, ich wäre ziemlich tief im Mediengame drin und hätte irgendwie auch ein wenig Einfluss, also wunderte ich mich, weshalb ich nicht dabei bin. Okay, hab ein Android-Smartphone – Sache geklärt – man bekommt die App btw nämlich nur als iPhone-User. Dennoch merkte ich, wie gekränkt ich war. Einige meiner Kontakte stürzen sich auf eine neue App und ich kann nicht. Frustrierend.

Nach einiger Bedenkzeit war ich aber echt froh drum. Denn der Tag ist auch durch Clubhouse immer noch 24h lang. Und er war auch ohne Clubhouse schon voll. Trotzdem fehlt mir Raum für viele Elemente eines gesunden geistlichen Lebens, wie bspw. Dienst am Schwächeren, Anbetung, Stille und Ruhe, Studium der Bibel.
Mein Medienkonsum explodierte dagegen. Ich spürte in mir wieder unglaublichen Geltungsdrang. Aber dieser Drang kam nicht von Gott (1. Johannes 2,16) und jeder weiß, dass er nicht gesund für mich ist. Das waren Dinge, die ich auch wieder vor Jesus bekennen und mit ihm verarbeiten musste.

Vielleicht werde ich eines Tages im Clubhouse sein, aber Gott hat mir jetzt schon zwei Sachen gezeigt:
1. FOMO hat keinen Sinn, weil ich ewig lebe.
2. Geltungsdrang hat keinen Sinn, weil mein Schöpfer schon gesagt hat, dass ich sein Kind bin (1. Johannes 3).

Ich wünsch dir, dass du stark wirst in diesem ewigen, dich liebenden Gott.
22.01.2021