Gott oder Geld?

„Niemand kann zwei Herren dienen. Immer wird er den einen hassen und den anderen lieben oder dem einen treu ergeben sein und den anderen verabscheuen. Ihr könnt nicht gleichzeitig Gott und dem Geld dienen.“ (Matthäus 6,24; NLB)
Wie viele von so Schwarz-Weiß-Aussagen von Jesus kennst du? Heute kommen wir nicht mehr so gut drauf klar. Wir haben uns dran gewöhnt, dass man sich selbst bei so ner klaren Aussage ja bei der Wahrheit in der Mitte treffen muss. Also vermuten wir: Man kann Gott und dem Geld dann doch irgendwie dienen, oder?

Ich glaube persönlich, dass Jesus das so gemeint hat, wie er das hier sagt.
Dieser Vers steht vor einem Abschnitt, in dem es um materielle Dinge und um Sorgen geht. Jesus ist es wichtig, dass wir unsere Prioritäten klar kriegen. Wenn „Prio 1 für Gott“ ist, wird alles dazukommen, was wir wirklich brauchen. Wenn „Prio 1 für Geld“ ist, wird der Dienst für Gott dagegen nicht automatisch dazukommen. Wir verpassen nebenbei unsere Berufung, die Freude durch Gott, den Dienst für Gott und damit den Dienst am Nächsten. Wir verpassen tiefen Frieden und eine erfüllende Beziehung zu Gott. Unser Herz ist außerdem dann noch unersättlich. Hat dich irgendein materiell erfüllter Wunsch bisher langfristig zufrieden gemacht?

Ich erinner mich mal nur an zwei Beispiele bei mir:
1. Von einer kleinen Kompaktkamera im Jahr 2008 habe ich mich über verschiedene Kameras zu einem teuren Modell hochgelevelt. Ich überlege jetzt schon wieder upzugraden. Bin unzufrieden, obwohl ich ja immer irgendwann das hatte, was ich eigentlich wollte. Komisch. 🙄
2. Mein Prof an der Hochschule hatte mir vor Jahren gesagt, dass ich mit weniger als einem Gehalt von 4000€ im Monat nicht zufrieden sein sollte. Mit diesen „Dollars in den Augen“ schaffte ich es für längere Zeit eigentlich nicht meine Berufung von Gott klar zu sehen.
Mit „Prio 1 für Gott“ will Gott dich von dieser Last frei machen.

Wie kannst du jetzt aber testen, wozu du eher tendierst? Ich glaube, wenn du checkst, wovon du deine Entscheidungen abhängig machst. Dazu hilft es dir vielleicht im Leben mal zurückzuschauen und dann vielleicht auch mal auf die nächste große Entscheidung zu schauen, die vor dir steht. Ich will dir Mut machen, bei diesem Thema nicht auf das zu achten, was dir vielleicht an Geld entgeht, sondern darauf, was dir an Reichtum in Gottes Reich entgeht.

Ich möchte Jesus jedes seiner Worte neu glauben lernen.