Gebet lohnt sich!

Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich erinnere mich noch an viele Situationen aus meiner Kindheit, in denen ich meine Eltern um etwas gebeten, ja regelrecht gebettelt habe. Sei es um ein Eis oder darum bei meiner besten Freundin übernachten zu dürfen. Manchmal war die Antwort “Ja”, manchmal “Nein”, oft “Beim nächsten Mal”, aber auf jeden Fall habe ich nicht aufgehört zu bitten bis ich eine Antwort hatte. Jetzt frage ich mich, ob es sein kann, dass ich mit der Zeit etwas von dieser Hartnäckigkeit verloren habe. Oder wie kommt es, dass es mir so oft so schwer fällt, das gleiche mit Gott im Gebet zu machen?

Dabei ist es genau das, was Gott sich wünscht! Warum will Gott überhaupt, dass wir zu ihm beten? Weil er sich Gemeinschaft mit uns wünscht! Das war die erste Antwort, die Gott mir auf meine Frage gegeben hat. Er sehnt sich danach, dass wir ihm unsere Herzen im Gebet öffnen, wie Kinder es bei ihren Eltern tun. „Weil ihr nun also seine Söhne und Töchter seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, den Geist, der in uns betet und ‚Abba, Vater!’ ruft” (Galater 4,6; NGÜ). Abba ist aramäisch und bedeutet so viel wie „lieber Vater” oder heutzutage „Papa”. Den gleichen Ausdruck hat der Herr Jesus benutzte, als er im Garten Gethsemane zu seinem Vater betete (Markus 14,36). Ist das nicht unglaublich? Gott hat seinen Heiligen Geist in unsere Herzen gegeben damit wir so mit ihm reden können wie Jesus. Er hat uns die Gabe des Gebets geschenkt, damit wir echt erleben können, dass wir seine Kinder sind.

Mich motiviert das, mein Gebetsleben aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten. Nicht als eine Pflicht, die ich zu erfüllen habe, sondern als das, was es eigentlich ist: mein Recht und Privileg, als seine Tochter, alle meine Anliegen vor seinen Thron zu bringen. Ich möchte wieder lernen zu bitten, mit ganzem Herzen und mich nicht eher zufriedenzugeben bis ich eine Antwort habe – wie auch immer sie aussehen mag.

Falls du mehr darüber lesen möchtest, wie Jesus konstantes Beten belohnen möchte, lies doch mal Lukas 18,1-8.