Mission

Von den Drogen zum Ältesten

Als ich mit meiner Familie nach Papua-Neuguinea zog, lernte ich einen jungen Mann namens Raimund kennen, der damals noch in der Stadt wohnte. Er nahm ständig Drogen und eines Tages lief er nackt durch die Stadt und erzählte allen, dass er der König sei. Aus Angst, ermordet zu werden, wurde er dann auf die Insel gebracht, wo wir als Missionarsfamilie tätig waren. Er war oft so high, dass wir Angst um unsere Kinder hatten. Die Wirkungen der Drogen ließen aber nach, weil er auf der Insel nicht so leicht Marihuana kriegen konnte.

Dann kam der Tag, an dem Raimund von seinem Klan für eine Schreibklasse ausgewählt wurde. Später starteten wir mit dem chronologischen Bibelunterricht und auch Raimund kam regelmäßig dazu. Obwohl er eine Familie auf der Insel hat, kiffte er immer wieder, wenn es etwas auf der Insel zu rauchen gab.
Während des chronologischen Unterrichts haben wir ihn dann in unserem Anspielteam mit aufgenommen. Bei der Kreuzigungsszene spielte er den „guten Verbrecher“ neben Jesus. Am Kreuz hängend hat er sich tatsächlich in dieser wichtigen Lektion zu Jesus Christus bekehrt.

Das war der Neustart von Raimund. Er war mit Herz und Seele dabei, aber er hatte auch sehr viele Schwachpunkte. So war er mit seinem Mund oft viel zu schnell und ist immer wieder in Schwierigkeiten geraten. Dennoch kam er immer wieder zu uns und ist dann einer unserer treuen Übersetzungshelfer geworden.

Heute ist er jemand, der sich gut in Menschen reinversetzen kann und sehr barmherzig ist. Er hat keine Angst, dazwischen zu gehen, wenn Glaubensgeschwister in körperliche Auseinandersetzungen kommen und holt sie aus dem Konflikt wieder raus. Die einheimischen Gläubigen akzeptieren ihn. Er hat ein echtes Herz für den Herrn entwickelt. Raimund ist derjenige, bei dem die Veränderung durch den Herrn am deutlichsten sichtbar wurde, wenn man bedenkt, wo er herkam und wo er heute steht.

Mittlerweile ist er einer der fünf Ältesten einer lokalen Gemeinde auf Papua-Neuguinea geworden.
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Thomas Depner*

Dieser Beitrag wurde von Ethnos360 zur Verfügung gestellt.

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