Wenn man seine Ziele verfehlt

Weißt du noch? Vor zwei Jahren starteten wir in Deutschland in unsere erste volle „Lockdown-Woche“. Heute vor zwei Jahren gab es die Kontaktbeschränkungen „mit einer Person außerhalb des eigenen Hausstandes“. Irgendwie fühlte es sich für mich komisch an, aber auch richtig befreiend. Ich weiß es noch genau, weil es nicht nur ein Meilenstein im kollektiven Gedächtnis war, sondern auch für mich persönlich:
Draußen schien die Sonne, es war ein herrlich schöner sonniger Märztag. Ich überlegte mir, dass jetzt alles ganz anders werden sollte und ich mich stark verändern und mich neu orientieren wollte. Mehr Zeit fürs Gebet. Mehr Sport. Mehr Bibel lesen. Endlich viele Bücher aus meinem Bücherregal lesen. So richtig Fokus auf persönliche Entwicklung.
Aber jetzt schaue ich auf zwei Jahre zurück und mache mir selbst Vorwürfe. Der Fokus fehlt. Das Bibellesen mit unserer Jugendgruppe hielt nur zwei Monate. Die Bücher liegen zumeist immer noch ungelesen im Schrank. Obwohl sich was fundamental ändern, änderte sich doch fast nichts. Die Routinen bis zu dem Jahr 2020 waren so stark, dass ich eigentlich nichts Neues etabliert habe. Das ist Scheitern in einer High-Performer-Gesellschaft**.** Ein deprimierendes Gefühl.Darf ich so überhaupt noch ein Leiter sein?

Perspektivwechsel. Gottes Wort prägt mich trotzdem seit zwei Jahren. Ich liebe Menschen mehr denn je. Auch Menschen, die nicht perfekt zu mir passen. Richtig viele Menschen kamen zu mir und haben gesagt, dass ich ein Vorbild für sie sei und dass sie Fortschritte bei mir sehen. Gott gebraucht mich in seinem Reich. Ich erlebe mehr als je zuvor Freude an Jesus. Die Nähe zu ihm hat kein Stück aufgehört. Wenn mein Maßstab das Doppelgebot der Liebe ist, geht es mir richtig, richtig gut. Natürlich aber auch mit Potenzial nach oben. 😊Das gibt es immer. Obwohl ich meine Ziele nicht erreicht habe, hat Gott mich geprägt. Das ist Gnade. So darf ich das Evangelium bei mir kennenlernen: Ich scheitere an mir selbst und dennoch schreibt Gott seine Story weiter.

Ich möchte dich ermutigen, heute und in den nächsten Jahren deinen Fokus neu auf deine Beziehung zu Jesus, sein Evangelium, seine Gnade und die Hoffnung, die er schenkt zu legen. 🔥