Mission

Der perfekte Zimmermann

Es ist Mitte Dezember an einem frühen Montagmorgen irgendwo in Lateinamerika. Heute sollte es losgehen. Ein Haufen Bauholz wartet auf uns. Mitten im Nirgendwo bauen wir eine Hütte für Missionare an einem kleinen Fluss in einem kleinen Dorf. Am besten kommt man hier mit dem kleinen Flugzeug hin. Zu unserem Team gehört Jeremy, der zuvor viel mit Instandhaltung zu tun hatte und Jesse, ein "Cowboy aus Kansas" mit viel Erfahrung im Holzbau. Und ich, ein deutscher Bautechniker. Zu dritt sollten wir jetzt also 2 Wochen lang auf dieser Baustelle arbeiten.

Es stellte sich heraus, dass wir fast den ganzen Nachmittag Zuschauer um uns herum hatten. Manchmal kamen die Männer und schauten uns einfach schweigend zu. Viele Werkzeuge waren neu für sie. Die akkubetriebene Kreissäge, Winkelschleifer und Schrauber interessierten sie besonders. 😁 In ihrer Welt waren Präzision und Effektivität nicht gefragt. Umso mehr verblüffte sie unsere Art zu arbeiten. Ich war erstaunt, wie gut wir vorankamen. Schon nach kurzer Zeit arbeiteten wir, als ob wir schon immer zusammen gebaut hätten. In diesem Moment musste ich an all die Unterstützter denken, die mir vor dem Flug zugesagt hatten, genau dafür zu beten. Es fühlte sich an, als ob sie vor Ort waren und direkt an diesem Haus mit bauten. Und außerdem war Jesus ja Zimmermann. 😉 Er wusste also genau, was wir da taten. Unser Wunsch war, dass alle Dorfbewohner den Zimmermann aus Nazareth ebenfalls kennenlernten. Den Zimmermann, der die festgezogenen Schrauben unseres Denkens lösen kann. Den Zimmermann, der die tragenden Balken und Wände unseres Lebens noch mal ganz neu setzen kann. Genau den brauchten sie.

In einer Mittagspause wurden wir gefragt, was unser Eindruck von den Menschen hier war. Ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass das Leben hier bereits so fortgeschritten war. Auf der einen Seite lebten sie noch wie vor hunderten von Jahren. Aber auf der anderen Seite hatten sie ein Telefon im Dorf. Sie trugen Fan T-Shirts westlicher Fußballclubs. Sie tranken Limo und Cola, die sie aus der Stadt mitgebracht hatten. In einem Haus stand sogar ein Flachbildfernseher, zwar ohne Empfang, aber sie hatten einen. Was fehlte war das Evangelium in ihrer Sprache. Sie kannten ihren Schöpfer nicht. Und so geht es noch vielen Volksgruppen auf dieser Welt. So geht es vielen Flüchtlingen in Deutschland. So geht es manchmal unserem direkten Nachbarn. Der Missionsbefehl von Jesus ist heute also aktueller denn je. Der Auftrag lautet: Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern. (Matthäus 28,19-20)

Dieser Beitrag wurde von Ethnos360 zur Verfügung gestellt.

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