Mission

„Nächstes Mal betest du richtig!“

DMG-Missionarin Susanne berichtet aus Tschechien: Das Seniorenheim ist klein und einfach. In jedem Zimmer stehen zwei Betten, zwei Stühle, ein sehr kleiner Tisch und ein Schrank. Viel Platz ist dazwischen nicht. Die Menschen, die ich dort besuche, sitzen auf ihren Betten, weil der Stuhl zu unbequem ist. Bis in den Aufenthaltsraum schaffen sie es nicht mehr. Eine Dame erzählt mir, dass sie jetzt ihre schönste und ruhigste Zeit erlebt, ohne Sorgen und Stress. Sie berichtet mir viel aus ihrem Leben und am Ende darf ich für sie beten. Anna, die Leitung des Hauses, folgt Jesus nach und wünscht sich, dass ein bisschen Abwechslung in das Leben der Betreuten kommt. Ich versuche, mit denen, die Interesse haben, ins Gespräch zu kommen und frage, ob ich für sie beten kann.

Vater unser im Himmel In das Zimmer von Frau Cerny* und Frau Novotni gehe ich gerne. Frau Novotni liegt die ganze Zeit in ihrem Bett und kann nicht mehr aufstehen. Ich frage auch sie, ob ich für sie beten dürfe – „Ja“. Ich bete ein freies Gebet. „Nächstes Mal betest du richtig“, sagt sie bestimmend. Zuerst weiß ich gar nicht, was sie damit meint und denke die ganze nächste Woche darüber nach, was ich wohl an meinem Gebet ändern muss. Es stellt sich heraus, dass Frau Novotni das Vaterunser beten möchte. Sie erinnert sich kaum noch dran, und auch ich kann es nur bruchstückhaft auf Tschechisch.

Leuchtende Augen Wir sprechen in der Zeit danach über die einzelnen Teile des Vaterunsers, besonders über: „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Schuld und Vergebung sind ein wichtiges Thema für mich in unseren Gesprächen. Frau Novotni erzählt aus ihrem Leben: Als Kind war sie katholisch, später sei ihr Glaube „untergegangen“. „Schön, dass ich noch hören durfte, dass junge Menschen an Jesus glauben“ – ihre Augen fangen an zu strahlen. Einige Wochen danach stirbt Frau Novotni. Anna (die Leiterin) sagt mir, dass sich Frau Novotni in den letzten Wochen verändert hatte: „Ihre Augen haben geleuchtet.“ Ich denke immer noch ab und zu an Frau Novotni und freue mich, dass ich sie im Himmel wiedersehen werde. Danke, wenn du für die Menschen in Seniorenheimen betest, dass auch sie Jesus Christus kennenlernen! Für welche ältere Person kannst du in deinem Leben ein Segen sein? Kennst du jemanden, der sich einsam fühlt? Für den du einkaufen, beten, einfach da sein kannst?

*Namen geändert

Dieser Beitrag wurde von der DMG zur Verfügung gestellt. Folg uns auf Instagram unter @dmgint, um mehr von unseren Missionaren weltweit zu erfahren.

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