Themenimpuls

Darf es noch etwas individualistischer sein?

Und richtet euch nicht nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lasst die Art und Weise, wie ihr denkt, von Gott erneuern und euch dadurch umgestalten, sodass ihr prüfen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob es Gott gefallen würde und ob es zum Ziel führt!” Dieser Vers steht in Römer 12,2 und wenn ich dir eine Sache spontan sagen müssten, wo wir als Christen fast komplett angepasst an die “Denkweise dieser Welt” sind, dann ist es Hyper-Individualismus.

Ich leide am Hyper-Individualismus bei mir und auch bei uns Christen. Alles muss zu mir und für mich passen. Es muss mir gefallen, ansonsten kann es nicht wahr sein. Es muss sich für mich gut anfühlen, sonst such ich so lange, bis es mir passt. Finde meinen eigenen Weg. Was nicht passt, wird entfernt oder übersprungen. Ich merke, wie andere agieren. Dagegen säe ich wieder Misstrauen. Wir sind deshalb schneller gekränkt und gereizt. Willkommen in der Zeit des Hyper-Individualismus. Dabei geht es um ein erhöhtes Selbstwertgefühl und um Selbstverwirklichung. Es geht um deine Entscheidungen, deinen persönlichen Erfolg und dein Glück als Maßstab. Wir können fast nur noch in diesem Rahmen denken.

Und bei Christen sieht das ähnlich aus. Ich muss angesprochen sein. Der Gottesdienst muss mir gefallen, damit ich was davon habe. Alles muss auf mich zugeschnitten sein. Wichtig ist, wie gut ich mich fühle und ob mein Gottesbild bestätigt wird. Meine Wahrheit und Vorlieben bestimmen die Bibel. Das, was ich durch sie erkennen kann, bestimmt nicht unbedingt immer meine Wahrheit. Ich will der Macher in Gottes Reich sein. Ich will der Leiter oder der Influencer sein. Der Gründer. Aber wo es immer mehr individuelle Leiter und Influencer gibt, nimmt auch die Einheit ab. Es ist ein riesiger Flickenteppich von einzelnen Bubbles, die nicht so richtig zusammenfinden. Das ist ein echtes Problem, denn es bleibt auch richtig viel auf der Strecke: Die Einheit. Die Liebe. Gute Gemeinschaft. Bedürfnisse des anderen in der Gemeinde sehen. Horizonterweiterung und Mut. Der Dienst und Solidarität am Nächsten, besonders am Armen und an jemandem aus einer anderen sozialen Schicht. Genau das sind die Punkte, um die es in Römer 12,3ff. geht. Und in Vers 2 steht das Geheimnis dafür: Jesus Christus das Problem sagen und uns verwandeln lassen und so auch weniger individualistisch denken.

Ein paar Fragen zum Nachdenken Wo kannst du Hyper-Individualismus in deinem Leben entdecken? Was erwartest du von einem Gottesdienst? Gemeinschaft mit Gott im Fokus und einem Wunsch nach Einheit oder dass dein persönliches Bedürfnis erfüllt wird? Dürfen viele Dinge geschehen, die anderen gefallen und weiterhelfen und wo du vielleicht eine ganz andere Rolle hast?

Insgesamt gesehen: Was denkst du dazu? Stimmt der Artikel deiner Meinung nach? Welche Konsequenzen hat Hyper-Individualismus? Auf dein Leben? Auf die Art und Weise, wie wir Gemeinde leben? Wo stört und hindert unser Individualismus?

SiggiSiggi

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