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Emotionen teilen

Das vergangene Fußballwochenende war über alle drei Top-Ligen in Deutschland gesehen das spannendste und knappste, was es bislang gab. Vermutlich hast du es mitbekommen, falls du nur ein bisschen fußballinteressiert bist: Dortmund war Deutscher Meister. Aber nur von Minute 81-89. Dann erzielte Bayern den entscheidenden Treffer. Fans vom Hamburger SV hatte schon den Platz gestürmt, als sie mitbekamen, dass es doch nicht für den direkten Aufstieg gereicht hat, weil es im Parallelspiel 11 Minuten Nachspielzeit gab. Und die Fans von Wehen Wiesbaden tanzten ebenfalls schon einige Minuten, ehe sie enttäuscht merkten, dass sie den direkten Aufstieg nicht geschafft hatten. Osnabrück hatte das eigene Spiel in den letzten drei Minuten noch gedreht.

Völlig irre Szenen in allen Stadien. Ein absolutes Wechselbad der Gefühle. Mehrmals drehte sich der Spielstand. Zwischen Frustration und grenzenlosem Jubel war alles dabei. Die Erwartungen in Dortmund waren so heftig, dass bis zu 400.000 Fans in der Stadt waren. Und am Abend? Mussten sie mit der Enttäuschung klarkommen, dass es nicht gereicht hat.

Was mir aufgefallen ist, dass die echten Emotionen in allen Situationen so krass verstärkt wurden. Freude wurde sich gegenseitig gespiegelt. Teilweise lagen sich wildfremde Menschen in den Armen, weil sie einfach zusammen jubelten. Dadurch wurde ihre Freude noch stärker. Aber auch in der Trauer und der Enttäuschung, trösteten sie sich gegenseitig und sprachen sich ermutigende Worte zu.

Ich muss dir sagen, dass ich etwas traurig war, weil das innerhalb von christlicher Gemeinde nicht so da ist. Das, was in Stadien und in der Fankultur teilweise voll natürlich ist, fehlt oft in der Gemeinde. Für echten Jubel und Freude ist manchmal nur wenig Platz, vor allem außerhalb vom Gottesdienst. Für Trauer, Trost und Klage ist dagegen innerhalb des Gottesdienstes oft kein Raum.
Dabei heißt es in Römer 12,15: »Freut euch mit denen, die sich freuen; weint mit denen, die weinen!« Wir haben also einen echt emotionalen Auftrag: Emotionen zuzulassen und gegenseitig zu verstärken. Das heißt konkret, Freude zu maximieren und Trauer mitzutragen. Siehst du mit mir eine Gemeinde vor deinem Auge, die das kann? Lass uns zusammen dafür beten und uns danach sehnen. 🙏

SiggiSiggi

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