Irak: Noeh möchte zurück
Der zwölfjährige Noeh betritt den Schulhof. Hier, in seiner Heimatstadt Karamles im Norden des Irak, ging er früher zur Schule. Dann kam der „Islamische Staat“. Wie alle Christen mussten Noeh und seine Familie im August 2014 plötzlich fliehen. Etwa drei Jahre haben sie nun als Flüchtlinge in Erbil verbracht. Nachdem Karamles befreit wurde, kann Noeh erstmals wieder seine frühere Schule besuchen.
Die Schule ist menschenleer. In einer Ecke des Hofes bleibt Noeh vor einer offenen Tür stehen: sein altes Klassenzimmer. Die weißen Holztische stehen da wie immer. Nach den Plänen der irakischen Regierung soll der Unterricht hier bald wieder losgehen. Aber noch ist es nicht sicher genug – es könnten sich noch Bomben im Gebäude befinden. Die Zerstörung von Karamles ist entmutigend: Die meisten Häuser sind schwer beschädigt, die Infrastruktur komplett zerstört. Dennoch haben 250 Familien erklärt, wieder nach Karamles zurückkehren zu wollen. Einige Häuser werden bereits wieder repariert.
Das Haus von Noehs Familie ist ausgebrannt. Der Schaden ist so groß, dass man es abreißen und wieder neu bauen muss. Noeh zeigt Mitarbeitern von dem überkonfessionellen Hilfswerk Open Doors sein früheres Zimmer. „Das waren meine Spielsachen. Sie sind alle verbrannt, jetzt habe ich nichts mehr.“ Doch er träumt schon davon, wie sein neues Zimmer aussehen wird: Es soll bunt werden, rot, blau und grün. Angst hat Noeh nicht. Er glaubt, dass Jesus immer bei ihm ist und dass der Heilige Geist ihn führt und stark macht. „Er ist wie ein Gewissen. Er sagt mir, was richtig und was falsch ist.“
Auf der Website von Open Doors kannst du Noehs Besuch in Karamles im Video sehen: www.opendoors.de/noeh. Wie du seiner und vielen weiteren Familien helfen kannst, in ihre Heimat zurückzukehren, erfährst du hier: www.opendoors.de/irak-syrien
Dieser Beitrag wurde von Open Doors Deutschland erstellt. www.facebook.com/odyouthde