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FRAGE

Das ist die konkrete Frage, die wir bekommen haben: "Meine Mum ist schwer depressiv. Ich hatte einen Unfall, wodurch ich 80%-tig schwerbehindert bin. Weltweit sterben Menschen schon kurz nach der Geburt und Tote durch Naturkatastrophen sind auch immer wieder krass! Warum muss das sein, wenn in der Bibel von einem liebendem Vater die Rede ist?" 

ANTWORT

Die Frage, wie ein liebevoller, barmherziger, gerechter, heiliger [...] Gott Leid zulassen kann, beschäftigt viele Menschen auf der Welt. Fakt ist: Gott stellt sich trotz des Leids als ein liebender Vater vor, für alle Menschen, die an ihn glauben. Dass Leid existiert scheint nichts daran zu ändern.

Rund um den Globus leiden Menschen. Ich würde sogar sagen, dass jeder Mensch leidet: Leid im Inneren, äußerlich sichtbares Leid, Leid durch angeborene Behinderung, Leid durch Einsamkeit, Leid durch Charakterprobleme, Leid durch Naturkatastrophen und Unfälle. Teilweise lebenslang, teilweise zeitlich begrenzt. Egal wo man hinschaut. Es ist ein Problem! Unübersehbar. Kein Mensch konnte bislang dem Leid entfliehen – es ist unausweichlich! Leid  ist ist untrennbar mit dem Leben auf der Erde verbunden. Wir sitzen gemeinsam im ”Leidboot”. Und Gott weiß das. Vermutlich verhindert Gott aufgrund seines Wesens schon enorm viel Leid auf der Welt. Dennoch stehen wir ratlos vor dem Berg an Leid, Not, Elend, Zermürbung und Unterdrückung, bei dem er nicht handelt.😰😢 Was ist also Gottes Lösung? Und was ist seine Reaktion darauf? 

Was ist Gottes „Lösung“? 

Im 1. Petrusbrief kommt das Leid so häufig vor wie in sonst keinem Buch im NT. Mir sind so krasse Perspektiven aufgefallen, die Gott aufs Leid hat, und die dir vielleicht etwas Mut geben können. Denn was macht Gott mit Leid? Etwas, das für niemanden irgendeinen Sinn hat, kann in Abhängigkeit zu Gott Sinn bekommenUnd zwar baut Gott einen Mechanismus ins Leid ein und der geht so

  1. Wenn wir nicht aufgrund von Eigenverschulden leiden (1. Petrus 1,6; 1. Petrus 3,17; 1. Petrus 4,15) können wir uns Gott anvertrauen und sogar weiterhin Gutes tun (1. Petrus 4,19).
  2. Selbst ein negatives Erlebnis kann also unsere Beziehung zu Gott stärken.
  3. Der Glaube wird durch Leid stärker und bringt uns Lob, Ehre und Herrlichkeit (1. Petrus 1,7)
  4. Um uns damit nicht allein zu lassen, haben wir Christus bei uns. Er ist das menschliche Vorbild und zeigt uns, dass es möglich ist, im Leid durchzuhalten. Das motiviert uns (1. Petrus 4,1). Es kann uns aber auch trösten, denn er hat unser Leiden selbst erfahren (1. Petrus 2,21-24).
  5. Wenn wir uns im Leid an Gott wenden, werden wir weniger sündigen und unser Leben wird mehr von dem bestimmt, was Gott will (1. Petrus 4,1-2).

Das bedeutet nicht, dass wir uns selbst Leid zufügen sollen (siehe Punkt 1). Es bedeutet aber, dass Leid, das von außen kommt, in der Nähe zu Gott gleich auf mehreren Wegen einen krass tiefen Ausweg (Sinn) bekommt. Ich finde das unglaublich stark und weise, was Gott sich da ausgedacht hat. Das kann im Leid Hoffnung geben.🙏 Paul Tournier, ein christlicher Psychotherapeut und Seelsorger, beschreibt das so: »Nie haben wir stärker das Gefühl des persönlichen Lebens und das Gefühl, wir selbst zu sein, als in dem Augenblick, wo wir über uns selbst hinauswachsen und uns von einer Kraft getragen fühlen, die nicht von uns, sondern von Gott kommt. Das Gesicht unseres ganzen Lebens wird dadurch verwandelt, und doch ist es unsere eigene und wahre Person, die in diesem Hervorströmen des Lebens an den Tag kommt.«

Zusammengefasst: Nur in der Abhängigkeit zu Gott kann etwas in unseren Augen Unsinniges, aber leider Unausweichliches wie Leid, überhaupt "Sinn" bekommen. Gott belässt es aber nicht dabei, sondern versteckt riesige Schätze in dem, was wir zutiefst vermeiden möchten. Ich denke nur so: "Wow. Selbst dadurch ist Gott noch irgendwie gut und verhilft meinem persönlichen Leid zu einem Zweck." Nicht weil er das Leid abfeiert, sondern weil er weiß, dass es unausweichlich ist und er uns trotzdem im Leid beschenken möchte. Keine Ahnung, ob das für dich Sinn macht. Ich versuche das mal als Antwort anzubieten. Du darfst das gerne kritisieren! ✌Was denkst du dazu? Ist die Antwort für dich okay oder fehlt was? Ist was nicht berücksichtigt?

Was ist Gottes Reaktion? 

Was ist Gottes Reaktion auf direkt erlebtes Leid? Da hilft mir Johannes 11,35. Es ist der kürzeste Vers der Bibel: »Jesus weinte.« Konfrontiert mit direkt erlebtem Leid bietet Jesus (also Gott selbst) keine schlauen Antworten an. Er weint und trauert angesichts von Leid. So handelt Gott als Vorbild für unsere Leiderfahrung. 

Gottes generelle Antwort auf eine leidende Welt ist Philipper 2,7-8 und Hebräer 2,17-18: Jesus verlässt seine Herrlichkeit beim Vater im Himmel und wird Mensch. Er leidet mit uns auf einer leidenden Welt und macht sich so uns gleich. Dadurch kann er denen helfen, die selbst leiden und Trost anbieten. 

»'Wo war Gott in Auschwitz?' hat man gefragt. Der Philosoph Robert Spaemann hat geantwortet: am Kreuz. Nur ein für die Menschen und mit den Menschen leidender Gott hat auch im menschengemachten Horror der Vernichtungslager Bestand.«

»Du erleidest nie nur die Sache, an der du leidest, sondern immer auch die Art und Weise, wie du die Sache erleidest.«

Paul David Tripp

Die Antworten auf diese beiden Fragen (Lösung und Reaktion) können uns nicht bei der Sache helfen, die wir erleiden, aber in der Art und Weise »wie wir die Sache erleiden«.  

Du kannst dir nochmal Jesus als das vermutlich perfekte menschliche Leben anschauen. Er erlebte Leid. Er erlebte Schmerz. Er erlebte den Tod. Selbst die dunkelste Stunde von Jesus zeigte wieder in Richtung Hoffnung. Wir merken, dass Leid in Gottes Händen immer einen erlösenden Sinn hat. »Wenn Gott selbst das schlimmste Ereignis der Menschheitsgeschichte nutzen kann, um das Allerbeste, nämlich das Heil der Welt, hervorzubringen, dann kann er dieses Wunder auch immer wieder in unserem Leben vollbringen.«

Was könnte unser Wunsch im Leid sein?

Hiob, eine Person aus der Bibel, hat seine Kinder, seinen Reichtum und seine Gesundheit verloren. Er philosophiert tagelang mit seinen Freunden zum Thema Leid. Auch über die »Warum-Frage«. Alle Antworten bringen ihn nicht weiter. Die menschlichen Erklärungen auf die »Warum«-Frage wirken alle lächerlich. Er fängt sogar fast mit seinen Freunden einen Streit an, denn es gibt keine Antwort, die für Hiob passt. Hiob kommt erst zur Ruhe als Gott sich offenbart: Er antwortet und zeigt sich. Aber Gott antwortet nicht auf die »Warum-Leid?«-Frage. Er antwortet, indem er Hiob seinen Charakter und seine Macht zeigt. 

Evtl. ist es dann so, dass die wichtigste Erfahrung im Leid, die schließlich auch die »Warum-Frage« in uns »beruhigt«, die Nähe und Beziehung Gottes ist. Falls du Christ bist, bedeutet das für uns heute: Mehr als Antworten brauchen wir Beziehung zu Jesus Christus.

Ich hoffe so sehr, dass du diesen Artikel nicht als platt empfindest.🙏😢 Sollte es doch so sein, kannst du gerne anmerken, wo du das so empfunden hast. Wir versuchen dann den Artikel zu überarbeiten. Entweder hier oder über Google. Ich hoffe soooo so sehr, dass es dir irgendwie Trost geben kann und nicht nur hohle Worte für dich sind. 🙏

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