Gott der Demut

Stell dir vor, Gott käme auf die Erde. Wie würde er wohl seine Ankunft ankündigen?
Mit einem Sturmwind, der Berge zerreißt und Felsen zerschmettert?
In der Bibel steht: „Doch Jahwe war nicht im Sturm“ (1. Könige 19,11, NeÜ).
Mit einem Erdbeben, das ganze Städte erschüttert?
Nein, denn „Jahwe war nicht im Beben“ (1. Könige 19,12, NeÜ).
Oder vielleicht mit einem Feuer, dass bis in den Himmel leuchtet?
Nein, denn „Jahwe war nicht im Feuer“ (1. Könige 19,12, NeÜ).

Gott, Herr der Herren und König der Könige, zeigt sich Elia in einem „Ton eines dahinschwebenden Schweigens“ (1. Könige 19,12, NeÜ). Und noch mehr als 800 Jahre später wählt Gott nicht den Weg, den ich vermutlich gewählt hätte, um sich der Menschheit zu zeigen. Statt reiche, adelige Eltern wählt er ein junges Mädchen und einen Zimmermann. Statt eines Königspalastes einen Stall. Statt in einem warmen, gemütlichen Bett verbringt er die ersten Stunden seines Lebens in einer Futterkrippe. Statt seine Ankunft bei den führenden Menschen im Land zu verkünden, wählt er ausländische Magier und arme Hirten als Zeugen seiner Geburt.

Diese Tatsachen lassen mich staunen und demütig werden. Mein Gott ist so viel unglaublicher als ich es mir vorstellen kann, seine Gedanken so viel höher als meine, seine Wege so unergründlich. **Oft suchen wir Gott in dem Wind, dem Feuer, dem Erdbeben, aber die Weihnachtsgeschichte zeigt, dass Gott sich in dem Kleinen, dem Einfachen, dem Demütigen offenbart.

**Keine Frage, wir haben einen großen Gott, von dem wir Großes erwarten dürfen. Aber dieser große Gott hat „das Schwache erwählt, um das Starke zu erniedrigen.“ (1. Korinther 1,27, NL) Dieser Gott hat den Weg der Krippe und des Kreuzes erwählt, um den größten Feind, den Tod, für immer zunichte zu machen. Ich möchte die Weihnachtszeit ausnutzen, um Gott wieder neu in den kleinen Dingen in meinem Alltag zu entdecken.

P.S.: Lies doch heute nochmal die Weihnachtsgeschichte in Lukas 2 nach.