Bibelimpuls

Ein Gott, der mich sieht

Hast du schon mal was von Hagar gehört? Sie spielt eher eine Nebenrolle in der großen Geschichte Gottes mit Abraham, dem Stammvater seines auserwählten Volkes Israel. In 1. Mose 16 kannst du ihr Schicksal nachlesen.

Hagar war die Sklavin von Sara, Abrahams Frau. In ihrer Position hatte sie nix zu melden. Ihre eigenen Bedürfnisse zählten nicht viel. Dann passiert was Krasses: Weil Sara nicht schwanger werden konnte, will sie, dass Hagar mit ihrem Mann Abraham schläft. Das macht er dann sogar und so wird sie schwanger. Durch die Schwangerschaft fühlte sie sich dann besser als ihre Herrin. Sara passt es natürlich gar nicht, denn sie merkt, dass Hagar sich nicht mehr nur als ihre Sklavin sieht. Daraufhin behandelt sie sie so böse, dass Hagar es nicht mehr aushält und abhaut.

Kennst du das auch? Situationen, wo man so verzweifelt ist, dass man nicht mehr weiß, was man tun soll? Wo man einfach nur raus will? Ich kenne das ziemlich gut aus meinem Leben. Ich hoffe auf Veränderung und oft wird es viel schlimmer als besser. Ist es Gott egal, was ich gerade durchmache?

Mitten in der Wüste begegnet Gott durch seinen Engel dieser verzweifelten Frau. Er fragt sie, woher sie kommt und wo sie hinwill. Und dann sagt er ihr, dass sie wieder in diese Situation zurückgehen soll! „Hallo?!“ Ich meine, kann er sie nicht einfach an einen schönen Ort bringen, wo es ihr gut geht? Nein, Gott schickt Hagar zurück in die gleiche frustrierende Situation und sagt ihr, dass sie sich demütigen soll. Gleichzeitig gibt er ihr aber auch einen Ausblick auf die Zukunft, die trotz der aktuellen Situation ziemlich vielversprechend klingt.

Und Hagar antwortet auf all die Ansagen von Gott. Sie sagt: „Du bist ein Gott, der mich sieht!“ Wow, das muss also doch eine ganz besondere Begegnung gewesen sein. Ich, kleine Sklavin, völlig bedeutungslos, niemand interessiert sich, wie es mir geht – bis auf einen: Gott selbst. ER sieht mich und weiß ganz genau, wie es mir geht.

Diese Geschichte macht mir richtig Mut! Auch wenn ich manchmal in scheinbar echt ausweglosen Situationen bin, wo ich am liebsten einfach weglaufen würde, sagt Gott zu mir: Ich sehe dich!! Ich weiß ganz genau, wie es dir geht! Halte aus, ich lasse dich ganz bewusst an diesem Platz mit all seinen Herausforderungen. Und auch wenn sich die Umstände nicht ändern, und mir oft nicht klar ist, wozu das alles gut sein soll, weiß ich: Du bist ein Gott, der mich sieht!

17.01.2020

Doro

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