Depression
Es gibt wohl kaum ein Thema, das so viele Menschen in allen Altersgruppen betrifft. Man spricht darüber, oft noch viel zu selten, besonders unter Christen. Es geht um Depression. Ich glaube, dass die Bibel sehr deutlich zeigt, dass ein Leben in Depression nicht das ist, was Gott sich für seine Kinder wünscht. Ich habe seit ich 15 bin immer wieder mit Depressionen gekämpft. Dabei war das Schlimmste für mich immer, das „Warum“ nicht zu kennen. Warum kämpfe gerade ich damit? Warum sogar noch als Kind Gottes, dessen Leben doch eigentlich von Freude gekennzeichnet sein sollte? In einer Predigt habe ich mal eine Definition von Depression gehört, die mir sehr geholfen hat, meine eigenen Kämpfe besser zu verstehen: „Depression ist das Resultat einer falschen Reaktion auf ein Problem in meinem Leben“.
Das Problem kann dabei durchaus real sein, wie zum Beispiel das Problem der Kundschafter Israels als sie im verheißenen Land plötzlich auf Riesen trafen. Die Frage ist jedoch wie ich darauf reagiere. Reagiere ich im Unglauben, wie die Kundschafter, als sie aus dem verheißenen Land zurückkamen? „Wir haben dort die Riesen gesehen (...) und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken“ (4. Mose 13,33). Wenn ich angesichts eines Problems auf mich selber schaue, dann weiß ich, dass ich schon verloren habe, denn dann bin ich eine Heuschrecke in meinen eigenen Augen: klein angesichts eines Giganten, unnütz und unfähig mir selbst zu helfen. Oder reagiere ich im Glauben wie David, als er gegen den Riesen Goliath antreten musste und genau wusste, „dass Jahwe weder Schwert noch Spieß braucht, um sein Volk zu retten. Denn Jahwe bestimmt den Kampf, und er wird euch in unsere Hände geben.“ (1.Samuel 17,47). Das Problem war dasselbe: Sowohl die Kundschafter als auch David sahen sich mit Riesen konfrontiert, zu mächtig, als dass sie sie aus eigener Kraft überwältigen könnten. Aber die Resultate sind völlig verschieden, abhängig von ihrer Reaktion auf dieses Problem. Die Kundschafter des Volkes Israel starben aufgrund ihres Unglaubens in der Wüste, wogegen David einen großen Sieg für den Herrn erreichte.
Wenn das nächste Mal Schwierigkeiten in meinem Leben auftauchen, wenn die Depression wieder an die Tür klopft, weiß ich, dass ich die Wahl habe: Ich kann auf mich selbst schauen, auf all das, was ich nicht bin und nicht kann. Oder ich mache es wie David und schaue im Glauben auf Gott. David wusste, dass er jedem Problem „im Namen Jahwes, des Allmächtigen, des Gottes der kampfbereiten Heere Israels” (1.Samuel 17,45) entgegentreten konnte.
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