Vertrau mir

Josua steckt als Anführer mit seinem Volk Israel mitten in einem Eroberungsfeldzug. Es geht um das Land Kanaan, das Gott ihnen schon vor Jahrhunderten versprochen hatte. Doch die Einnahme ist mühsam. Die Bewohner des Landes sind nicht ohne. Keiner geht freiwillig. Viele stellen sich den Israeliten entgegen. So auch Jabin mit einigen anderen Königen (Josua 11, 1-3). Eine riesige Menge, schwer bewaffnet mit Pferden und Streitwagen. Ein neutraler Beobachter würde sagen, dass die Israeliten deutlich unterlegen sind.

„Da sagte Jahwe zu Josua: ‚Hab keine Angst vor ihnen! Ich werde dafür sorgen, dass ihr sie morgen um diese Zeit alle erschlagen habt. Du wirst ihre Pferde lähmen und ihre Streitwagen in Brand stecken!‘“ – Josua 11,6

Gott verspricht Josua den Sieg über diese große Menge an Feinden. Und fordert ihn gleichzeitig auf, all die wertvollen Pferde nicht als Beute zu nehmen, sondern sie zu lähmen und die Streitwagen zu verbrennen. „What?! Das wäre doch die perfekte Verstärkung für die Israeliten.“ Stimmt, irgendwie schon. So ein ordentlicher Bestand an Pferden und Streitwagen wäre doch ziemlich beeindruckend und einschüchternd für alle Gegner, die noch kommen. Doch Gott fordert Josua damit heraus, nur auf ihn zu vertrauen. Und eben nicht auf die eigene Stärke. Die Israeliten sollten nicht auf die Idee kommen, dass es damit einfacher werden würde, das Land einzunehmen. Sie sollten eben nur auf Gott vertrauen.

Jahrtausende ist das her. Und wir sind in Deutschland weit weg von Streitwagen und Kriegspferden. Und trotzdem kenne ich auch heute so viele Situationen, in denen wir vertrauen müssen. Manchmal denke ich, dies oder jenes würde doch optimal helfen, Gottes Aufträge noch viel besser zu erledigen. Doch Gott fordert mich eben auch immer wieder heraus: „Vertrau meiner Kraft und nicht deinen Hilfsmitteln!“ Und dann lese ich von Josua und nehme mir genau das für mich aus so einem Text mit. Dazu möchte ich dich auch heute einladen.