Hoffnung im Flüchtlingscamp
*Die Sonne brennt heiß auf mich herab, während ich meinen Gedanken freien Lauf lasse. Ich habe von Ausflügen an das Tote Meer, von zerklüfteten Steilhängen im Bergland und von belebten Straßen in den historischen Städten Jordaniens mit bunten Marktständen und vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten gehört. Das alles versuche ich mir nun vorzustellen. Meine Welt besteht aus Reihen von weißen Kabinen mit geneigten Dächern, umgeben von hohen Zäunen. Manchmal klettere ich ganz nach oben und atme die Weite ein. Ich kann nur Wüste sehen, aber ich stelle mir vor, wie ich durch diese Weiten schlendere und irgendwann auf eine grüne Oase stoße. Ob ich jemals den Boden außerhalb des Lagers mit meinen eigenen Füßen betreten werde? Darüber soll ich nicht nachdenken, sonst werde ich verrückt. *
Hoffnungslos und ohne Perspektive leben eine Vielzahl von Familien in dem abgelegenen Flüchtlingscamp in Nordjordanien. Sie haben keine Möglichkeit, das Camp zu verlassen. Vor Jahren kamen sie hierher, um den Kämpfen im IS-Gebiet in Syrien zu entkommen. Da wurden sie in einer abgeschlossenen Abteilung der Flüchtlingscamps untergebracht – die Angst besteht, dass sich unter ihnen verdeckte IS-Anhänger befinden könnten. Ob diese Leute wirklich jemals dem IS angehörten oder nur unglücklicherweise in dem besetzten Gebiet lebten, das weiß keiner. Ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht, bestehen diese Camps nun schon seit 10 Jahren. Manche Kinder sind hier geboren und haben noch nie eine Welt außerhalb des unüberwindbaren Zaunes gesehen. Die Sorge ist groß, dass mit ihnen die nächste Generation an Extremisten heranwächst, nicht zuletzt aus Mangel an Beschäftigung und Perspektive.
Wer kann ihnen helfen? Wer kann ihnen Hoffnung geben?
Als Team dürfen wir mehrfach im Jahr das Camp besuchen, um diesen Kindern an einem sogenannten „Kindertag“ Freude, Lachen und Hoffnung zu bringen. Wir sind limitiert in dem, was wir sagen dürfen, aber wir wissen, dass die Kinder spüren, dass Jesus sie liebt. Wir sind überzeugt davon, dass wir bei jedem Besuch SEIN Licht mitbringen und er weit über unser Vermögen hinaus wirkt. Und wir beten, dass die Türen für uns und andere aufgehen und wir noch viel umfassender helfen können. Wir sind abhängig davon, dass Gott das, was wir geben können, nutzt und dass er sich den Kindern offenbart. Wir beten, dass die Kinderherzen erleuchtet werden und sie erkennen, dass es Hoffnung gibt.
Dieser Beitrag wurde von frontiers zur Verfügung gestellt.

