Themenimpuls

Wer ist eigentlich Herr?

Ich hoffe, dass du mit diesem relativ langen und auch herausfordernden Impuls klar kommst.
Vor über fünf Monaten waren wir mit STEPS als Aussteller beim Kongress christlicher Führungskräfte in Nürnberg. Ich war froh, dass ich auch zwischendurch mal ne Pause hatte und mich auf dem Gelände neben der Messe umschauen konnte. Das interessierte mich schon ziemlich, denn ich habe mich immer für die Geschichte dieses Ortes interessiert. Die Messe steht neben dem ehemaligen Reichparteitagsgelände von Hitlers NSDAP. Ich wollte mir mal das riesige Zeppelinfeld anschauen und live von so einem geschichtsträchtigen Ort paar Snaps für unseren Snapchataccount machen. Aber hatte vergessen mein Handy aufzuladen, deswegen wurde das nichts…

Auf dem Podium der 360 Meter langen Haupttribüne angekommen, lief mir schon ein kalter Schauer über den Rücken. So viel Unrecht wurde von hier aus proklamiert, so viel falsche Macht wurde verherrlicht, die kranke Idee einer „Herrenrasse“ wurde in die Köpfe von Menschen gepflanzt. Das nahm mich schon ziemlich mit. Gedankenversunken ging ich von dem Podium noch ein Stück höher zum zentralen und höchsten Punkt, der Tür, auf die die gesamte riesige Anlage ausgerichtet ist. Überrascht, aufgeregt und erfreut las ich da ein Statement eingeritzt, das nicht an diesen Ort passt und doch so krass dahin passt: „Jesus ist Herr!!!**“

Wow! Das hat mir wieder und wieder einen Schauer über den Rücken verpasst, aber einen angenehmen! In den Abgründen der Menschen, am Ort, wo sich die Idee für katastrophales Unrecht Bahn gebrochen hat, macht jemand klar, dass „Jesus“ der eigentliche Herr ist.

Doch mir fiel auch wieder auf, dass wir in Deutsch mit dem Titel „Herr“ ein Problem haben. Bei uns gibt es heute fast nur noch eine Verbindung zum Wort Herr. Beispiel? „Hallo, Herr Meier!“ Solltest du etwas christlich geprägt sein, weißt du aber, dass Jesus natürlich kein Nachname ist. Aber wenn du Menschen ohne christlichen Background mit dem Wort Herr kommst, wird’s schwer. Herr taucht heute außer bei der Briefanrede fast nur noch als Übersetzung bei englischen Lobpreisliedern auf. Bei Originalliedern auf Deutsch und auch in den meisten Gebeten oder Reden über den „Herrn Jesus“ hat es sich rar gemacht. Bei mir und vermutlich auch bei dir. Weißt du warum? Ich weiß es nicht genau. Erstens vermute ich, dass der einzige Herr, den wir in unserer Gesellschaft akzeptieren, wir „selbst“ sind. Zweitens haben wir kein gutes Wort für Herr, denn da grüßt - du ahnst es - sofort wieder der „Herr Meier“…

Doch im neuen Testament kommt das Wort in Teilen sogar noch öfter vor als der Name Jesus.
Aber was steckt dahinter? Herr hat mit Autorität und Herrschaft zu tun und bedeutet Herrscher und Gebieter. Ich möchte dich herausfordern neu über das Wort nachzudenken, weil es doch schade wäre, wenn wir ein zentrales Wort des NT in unserer Herzenssprache fast schon streichen würden.

Wie würdest du Herr-sein oder Herrschaft von Jesus für dich heute am besten beschreiben? Nimm das doch heute mal mit als deine Tagesandacht. Kannst uns deine Gedanken gerne an info@365steps.de oder per App-Feedback oder WhatsApp (01637006995) schreiben.

SiggiSiggi

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