Charlie Kirk
Über keinen Menschen hat es in den letzten Wochen weltweit so viel Google-Suchanfragen gegeben wie für Charlie Kirk. Der 31-Jährige wurde am Mittwoch, 10.09. während einer Diskussion mit Studenten von einem jungen Mann, der mittlerweile verhaftet wurde, erschossen. Er hinterlässt zwei kleine Kinder und eine Frau. Kirk war politischer Aktivist und kämpfte mit seinen Ansichten für die republikanische Partei und für Donald Trump. Er war aber auch Influencer, Populist, aber vor allem auch ein bekennender Christ. Er sprach sehr offen über seinen Glauben. Für die einen war er ein Held, der Menschen Hoffnung gegeben hat, weil er ihrer Meinung nach klar die Probleme angesprochen hat. Für seine Gegner war er ein Heuchler. Frauenfeind. Waffenfreund. Spalter. Provokateur. Oberflächlich. Arrogant und rassistisch.
Fakt ist, dass er einer der einflussreichsten politischen Stimmen für Jugendliche war und dass ihm grade auch viele junge Christen aufgrund seines Glaubens zugehört haben. Er war schlagfertig und schien zu jedem Thema top vorbereitet gewesen zu sein. Zumindest in den Videos, die veröffentlicht wurden – er gewann fast immer die Diskussion. Mir hätte das als jüngerer Mensch ebenfalls viel Sicherheit, Selbstvertrauen und damit einen großen Schub für meine Position gegeben. Fakt ist auch, dass er wollte, dass alle ihre Meinung sagen sollten, auch wenn er die häufig sehr stark hinterfragte. Auf mich wirkte es dadurch leider oft so, dass er mit seinem Stil Diskussionen gewinnen wollte und nicht unbedingt den Menschen.
Es ist einfach schrecklich, dass dieser Mensch erschossen wurde. Am schlimmsten ist es für seine Familie und für seine Freunde. Für Leute, mit denen er Tag für Tag zusammen war. Aber auch für seine Fans. Ich finde es nice, wie viele sich von ihnen deswegen einfach nur zum Beten getroffen haben. Zum Gebet für eine zersplitterte Nation. Für Charlies Familie. Die Reaktionen seiner Gegner sind dagegen zum Teil unfassbar furchtbar. Sein Tod wird auf vielen Plattformen einfach gefeiert. Finde ich komplett unverständlich und macht einen wütend. Vier Dinge will ich als Christ neu fokussieren:
- Ich will anerkennen, dass Gott Regierungen ein- und absetzt. Ich will weiter für Menschen beten, die in der Politik sind, egal für welches Lager sie stehen.
- Es gibt Menschen gibt, die uns und unseren Glauben vereinnahmen wollen - für politische Macht, für wirtschaftliche Interessen. Nicolai Franz hat in PRO geschrieben: “die Verschmelzung von religiöser Überzeugung und politischem Machtanspruch birgt Gefahren, und zwar, wie die Kirchengeschichte immer wieder gezeigt hat, auch für das Christentum selbst.” Ich will darauf achten, wo christliche Positionen in der Politik mit Macht vermischt werden.
- Wir glauben einem Gott, der Gerechtigkeit schafft. Wir glauben einem Gott der Güte, der Gnade und der Liebe. Wir glauben an einen Gott, der mit uns leidet. Gott fühlt den Schmerz der Familie von Charlie Kirk ebenso wie sie. Wir glauben aber auch an einen Gott des Friedens, dem Nächstenliebe wichtig ist, ja sogar Feindesliebe. Wir glauben einem Gott, der richten wird. Unsere Rache und Zorn haben deshalb keinen Platz in Gottes Reich. Das macht uns vielleicht hilflos in der Welt, die nicht unsere “letzte Heimat” ist. Aber wir dürfen Gott kennen, der uns nie verlässt.
- Ich muss lernen, dass wir in einer Zeit leben, wo Extreme immer normaler werden. Ich muss als Christ nicht erwarten, dass meine Positionen toleriert oder akzeptiert werden. Jesu Botschaft der Versöhnung wird deswegen immer wichtiger. ✝️🫶🏽

